Geschichtliches

In Ueberstorf wurde das erste eigentliche Schulhaus erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaut. Jedoch geht aus den Rechnungen und Protokollen hervor, dass man zumindest ab 1838, in der gleichen Stube Schule hielt. Weiter zurück konnte die Schulstube von Jahr zu Jahr wechseln. Immer wieder wurde ein günstiges Lokal gesucht, in dem die Knaben im Schreiben und ein wenig im Lesen und Rechnen unterrichtet werden konnten.

1828 begann man in Obermettlen mit dem Unterricht in einem Privathause. Das alte noch stehende Schulhaus wurde in den 1840er Jahren gebaut und diente bis 1955, wo es durch den Neubau abgelöst wurde.

Die Schule von Kessibrunnholz nahm ihren Anfang 1836 in einem Bauernhaus in den Mischlern. Noch im gleichen Jahr folgte die Verlegung nach Kessibrunnholz in ein schon bestehendes Gebäude. Dort blieb die Schule, bis sie in das 1908/09 gebaute, noch heute stehende Schulhaus umzog.

1982/83 kam es zur Auflösung der Schule in Kessibrunnholz.

1847 kam in Freiburg das radikale Regime ans Ruder. Die neue Regierung legte grosses Gewicht auf das Schulwesen. Als erste Auswirkung des neuen Schulgesetzes bildete sich in Ueberstorf die erste Schulkommission, die aus drei Mitgliedern bestand.

Schon bald nach dem Regierungsantritt wiesen Kommissare der neuen Regierung auf die Notwendigkeit eines neuen Schulhauses in Ueberstorf hin und machten darob dem Gemeinderat verschiedentlich Vorschriften. Anfangs 1851 hatte die Gemeinde vom Oberamt die Aufforderung erhalten, „die Schule bis Mitte Hornung in zwey Klassen zu theilen“. Der Gemeinderat sah sich aber nicht in der Lage, in so kurzer Zeit ein entsprechendes Lokal bereitzustellen. Die Gemeindeversammlung beschloss, „in Erwägung, dass die Anzahl der schulpflichtigen Kinder gar zu gross sei, um dieselbe unter einem Lehrer zu versammeln und auf diese Weise eine ordentliche Schule halten zu können, es solle die Schule getheilt werden und zwar so, dass die grösseren Knaben und Mädchen vormittags die Schule besuchen, und die Kleineren nachmittags“.

Schulhaus 1859

Der Staat drängte jedoch auf den Bau eines zweiten Schullokals. So begannen 1856 die Vorarbeiten für den Neubau. Immer noch war man in Ueberstorf nicht begeistert. Im Herbst 1856 änderte sich die Situation durch den Sturz der radikalen Regierung, die so stürmische Forderungen gestellt hatte.

Doch die Forderung einen Schulraum zu bauen blieb. Noch 1856 hatte man das Holz gekauft, war dann aber gemütlicher ans Werk gegangen. Das Schulhaus konnte auf Herbst 1859 bezogen werden. Ueberstorf wurde nun mit Recht im Rechenschaftsbericht der Regierung unter den „besten Schulen des Sensebezirks“ erwähnt.

Dieses Schulhaus stand bis 1945 auf dem heutigen Schulhausplatz. Es beherbergte zwei Wohnungen und zwei auf der Westseite liegende Schulzimmer. Das Haus war nicht sehr gut gebaut, denn schon zwei Jahre nach der Erbauung drängten sich Reparaturen auf. Als man 1943 einige Sturmschäden beheben wollte, zeigte sich, dass das Haus derart baufällig war, dass sich eine Reparatur nicht mehr lohnte. Das alte Schulhaus, auf Pfarreiboden und durch die Pfarrei erstellt, war immer noch Eigentum der Pfarrei. Doch bezahlte die Gemeinde für Benützung seit 1890 eine jährliche Miete. Es lag nun also an der Pfarreiversammlung über dessen Schicksal zu entscheiden. Diese beschloss am 13. August 1944 den Abbruch.

Im Oktober 1888 drängte sich durch die grosse Schülerzahl in der Unterschule (90 Kinder) eine Teilung der Klasse auf. Wieder musste ein weiterer Schulraum bis November gefunden werden. Dies war selbst für Ueberstorf des Guten zu viel verlangt. Der Ammann persönlich pilgerte nach Freiburg und bat „als dass es für dieses Jahr werde beim alten bleiben müssen“. Er erreicht, was er wollte. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Der Gemeinderat beriet sich, das alte Schulhaus umzubauen. Das Gemeindebüro für absehbare Zeit in die Lehrerwohnung zu verlegen und daraus einen Schulraum zu machen. Das Zieratzimmer hätte auf den Estrich verlegt werden können. Doch all diese Vorschläge zum Umbau des alten Schulhauses waren offenbar unbefriedigend. So beschloss der Gemeinderat, ein neues Schulgebäude zu erbauen.

1889 begann man das neue Gebäude, ein Riegelbau, zu bauen. 1890 konnte das „neue Schulhaus“ bezogen werden. In diesem Haus waren untergebracht: 2 Schulzimmer, 1 Lehrerwohnung, das Gemeindebüro mit Archiv, das Schulsuppenlokal. Durch Umbau wurden später zuerst die Wohnung, dann auch Gemeindebüro/Schulsuppenlokal zu je einem Schulzimmer umgewandelt, so dass ab 1934 der Riegelbau ein reines Schulhaus mit 4 Schulzimmern war.

Dieses Schulhaus diente bis 1969 und wurde 1988 abgebrochen, um dem heutigen Gemeindehaus Platz zu machen.

Dieses Schloss gelangte am 15. März 1881 in den endgültigen Besitz Ingebohls.

Das Schloss beherbergte von 1881 bis 1910 ein Mädchenpensionat. Mit 10 Zöglingen hatte man begonnen und als man nach 20 Jahren das Institut aus Mangel an Platz und Lehrerinnen (weil man die Klassen doppelsprachig führen musste) aufhob, zählte man mehr als 50 Töchter, darunter solche aus Deutschland und Frankreich.

1884 hatte man im Schloss sogar einen 5 Jahre dauernden Taubstummenunterricht eingeführt. Auch in dieser Abteilung kannte man eine rasche Zunahme der Schüler aufweisen. Zwei erfahrene Taubstummenlehrerinnen begannen den Unterricht mit 5 Kindern; 1889 waren es schon 10. Weil die vorhandenen Räumlichkeiten aber ungenügend waren, mussten die Schwestern dieses Unternehmen 1889 aufgeben.

Ehemaliger Herrschaftssitz der Herren von Techtermann. Aus dem von Ueberstorf und Freiburg gebürtigen Geschlecht gingen eine ganze Reihe bedeutender Staatsmänner und Offiziere hervor. Das Haus ist seit 1912 in Gemeindebesitz und beherbergte zuletzt die Regionalschule, die Knaben-Mittel- sowie die Haushaltungsschule.

Quellenangabe: Diese Texte wurden aus dem Büchlein "Neues Schulhaus Ueberstorf" übernommen. Geschrieben und recherchiert durch Herr Moritz Boschung, stud. phil., selig

Fotos: Jean Mülhauser, Freiburg /Elmar Boschung, Ueberstorf

 

Schulhaus mit Turnhalle 1969

Das bisherige, sogenannte "Neue Schulhaus" aus den Jahren 1889/1890 stammend, war in einem derartigen baulichen und hygienischen Zustand, dass es nicht mehr weiter benutzt werden konnte. An der denkwürdigen Gemeindeversammlung vom 29. September 1967 haben die Stimmbürger von Ueberstorf den Bau eines neuen Schulhauses mit Turnhalle nach den Plänen von Herrn Architekt Oswald Aebischer, Tafers einstimmig beschlossen. Die Standortwahl bot ihre mannigfachen Schwierigkeiten. Entscheidend für das lange Hinausschieben war jedoch die Beschaffung der notwendigen Mittel. Zur Finanzierung konnten nur Steuergelder herangezogen werden. Diese mussten aber auch für die übrigen dringenden Aufgaben und Belange der Gemeinde genügen.

Quellenangabe: Aus dem Büchlein "Neues Schulhaus Ueberstorf". Aus dem Bericht des Baukommissionspräsidenten M. Boschung, Gemeindeschreiber